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Reisebericht 2016 "Höhepunkte Usbekistans" 19.09.2016 - 30.09.2016

Die Geschichte der Menschheit wurde maßgeblich durch die legendäre Seidenstraße mitgeprägt. Über die breit gefächerten Handelswege wurden nicht nur Waren aller Art transportiert. Orient und Okzident befruchteten sich gegenseitig. Die Wissenschaft, die Kunst und die Kultur erlebten eine Blütezeit. Taschkent, Samarkand, Buchara und Chiwa liegen auf dieser legendären Route. Ein Grund für mich diese Städte zu besuchen und nach meiner Reise in den Iran weitere Perlen der Seidenstraße kennen zu lernen.

Es folgt ein Reisebericht einer Rundreise durch Usbekistan.

19.09.2016

Der Abflug mit Turkish Airline ist für 14:45 vorgesehen. Das ist sehr gut. So komme ich problemlos und mit einem sicheren Zeitpolster nach Berlin-Tegel. Alles klappt auch perfekt. Um 09:50 verlasse ich meine Wohnung, um 10:30 geht es mit dem Regional-Express bis zum Berliner Gesundbrunnen. Dort steige ich in die S-Bahn Linie 42 und fahre die drei Stationen bis zur Beusselstraße. Ab dort sind es mit der Buslinie TXL nur noch 10 Minuten bis zum Flughafen. Um 12:40 Uhr ist die erste Etappe geschafft.

Ich suche die Abfertigungsschalter für meinen Flug. Davor ist die Schlange der Reisenden bereits sehr lang. Gut, dass ich genügend Zeit mitgebracht habe.

Der Flug ist sehr angenehm. Ich habe einen Fensterplatz und genieße den Anflug auf Istanbul. Wie herrlich diese Stadt, von oben betrachtet, aussieht. Ich zähle bis zu 70 große und kleinere Schiffe welche vor dem Hafen auf Reede liegen. Ich komme leicht ins Schwärmen. Konstantinopel, Byzanz, Istanbul. Es sind klangvolle Namen für eine Stadt, gelegen am Nordufer des Marmarameeres auf beiden Seiten des Bosporus.

Die Landung erfolgt pünktlich und die zweite Etappe ist bewältigt.

Bevor ich nun aber die dritte und letzte Etappe auf dem Weg nach Taschkent in Angriff nehmen kann, muss ich mich noch ein klein wenig gedulden. Die Umsteigezeit zum Anschlussflieger beträgt 5 Stunden. Was also mit so viel Freizeit anfangen? Rumlaufen und alles angucken: Geschäfte, Start und Landung, etwas zu trinken kaufen und Menschen beobachten beim rumlaufen und alles angucken und…

Endlich, um 23:45 Uhr, startet der Flieger Richtung Taschkent.

20.09.2016

Morgens um 06:15, die Landung erfolgt pünktlich, betrete ich usbekischen Boden. Für mich ist kein roter Teppich ausgerollt worden, dafür erwartet mich das blanke Chaos.

Der Körperkontakt der vielen Menschen beim Geschiebe ist mir sehr unangenehm. Das Gepäckband scheint etwas zu klein für die vielen Taschen und Koffer zu sein. Die notwendige Zollerklärung, in zweifacher Ausführung, auszufüllen, erweist sich ebenfalls als schwierig weil ich nur Formulare in kyrillischer Schrift auf den Tischen finde. Langsam bin ich genervt und verzweifelt zugleich. Doch dann entdecke ich doch noch ein Formular auf Englisch. Ich fülle also zuerst das auf Englisch vorgedruckte Formular aus und übertrage dann das Ganze Eins zu eins auf dem kyrillischen Formular.

Ab zur Zollkontrolle. Aber erst mal drängelt sich eine komplette usbekische Sportgruppe vor. Es scheint, ich bin vom Pech verfolgt.

Eingeklemmt in der Masse der vor den drei geöffneten Schaltern der Zollkontrolle wartenden Menschen und ständig den heißen Atem des Hintermannes im Nacken spürend, geht es nur zentimeterweise voran.

Nach gefühlt einer Stunde wird mein Gepäck durchleuchtet und ich gebe mit einem gequälten Lächeln meine Zollerklärung dem Kontrolleur. Er nimmt seine Arbeit sehr ernst. Pflichtbewusst wird jede Zeile auf den beiden Formularen studiert und verglichen. Es dauert und dauert.

Dann endlich hat er doch etwas gefunden. Er spricht mich darauf hin an, aber ich verstehe nur Bahnhof. Er zeigt auf das Formular. Ich zeige auf meine Fototasche und anschließend auf das Formular. Steht doch alles drauf, hier schau. Er ist immer noch nicht zufrieden und gibt mir einen Kugelschreiber.

Oh, verdammt, meine Unterschrift fehlt ja noch. Das ist dann schnell erledigt und ich bekomme eines der beiden Formulare, versehen mit vielen Kringeln, Haken und Unterschriften, wieder zurück.

Dieses Blatt Papier darf man auf keinen Fall verlieren. Beim Verlassen des Landes muss es wieder vorgelegt werden. Ansonsten handelt man sich jede Menge Ärger ein.

So, das wäre geschafft. Ich verlasse das Flughafengebäude und finde auch gleich das Gebeco-Zeichen. Mein Name wird auf der Namensliste mit einem Kreuz versehen und ich suche mir schon mal einen Platz im Bus.

Noch ist die Zahl der angekommenen Reiseteilnehmer recht übersichtlich. Es dauert aber nicht mehr lange und wir sind vollzählig. Wir sind 18 Personen. Zwei weitere sind bereits gestern individuell angereist und vier stoßen erst morgen dazu.

Der Reiseleiter begrüßt uns in seinem Heimatland und stellt sich vor. Sein Name lautet Ruslan, der Name des Busfahrers ist Achmed. Die langwierigen Kontrollen am Flughafen erklärt er mit den hochgefahrenen Sicherheitsvorkehrungen nach dem Tod des Präsidenten Karimov am 02. September 2016. Karimov hatte das Land seit der Unabhängigkeit 1991 regiert.

Es folgen weitere Infos: Die Pässe sind im Hotel abzugeben. Nach dem Zimmerbezug im Le Grande Plaza Hotel gibt es noch bis 10:30 Uhr Frühstück. Die Stadtbesichtigung beginnt um 12:00 Uhr. Geld kann bei Ruslan getauscht werden, aber nicht jetzt. Derzeit brauchen wir noch keine SUM (UZS). Außerdem muss Ruslan, nach Feststellung des Bedarfs, die entsprechende Menge an SUM erst noch „bestellen“.

Dafür ist der Wechselkurs besonders günstig. Er verspricht fast doppelt so viele SUM-Scheine als der offizielle Kurs es aussagt. Dieses Land scheint anders zu funktionieren als ein vergleichbares europäisches Land!

Um 08:30 Uhr beziehe ich mein Zimmer. Es ist riesig. Es ist wirklich sehr, sehr groß. Hier können locker 5 Leute übernachten. Sogar ein Internetzugang mit akzeptabler Geschwindigkeit ist vorhanden. Ich bin positiv überrascht.

Auf der Stadtbesichtigungsfahrt fallen uns sofort die breiten mehrspurigen Straßen und die aus sowjetischen Zeiten der 70iger Jahre geprägte Architektur auf.

Am 26. April 1966 wurde Taschkent von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Es folgten ein Jahr lang tausend weitere Erdstöße. Von den Überlebenden hatten dreihunderttausend Menschen keine Wohnung mehr.

Taschkent wurde in den Folgejahren nach einem Generalbebauungsplan unter sozialistischen Gesichtspunkten komplett neu aufgebaut.
Wir besichtigen die Barak Khan Medrese und das Kaffal Shashi-Mausoleum. Ein durchaus schöner Baukomplex.

Leider reiht sich ein Souvenirladen an den nächsten. Jede ursprünglich, als Wohnzelle für die Studierenden gedachte, Räumlichkeit ist von einem Händler in Besitz genommen. Kommerz und islamische Religion unter einem Dach stellt in Usbekistan offenbar kein Widerspruch dar.

Zeit, um etwas zu Mittag zu essen. Ruslan empfiehlt eine Suppe mit herkömmlichen Brot und traditionellem Tee. Lecker!

Anschließend folgt der Besuch eines kleinen Museums. Das Museum ist in einem herrschaftlichen Haus aus dem 19.Jh. untergebracht und zeigt eine Sammlung von unterschiedlichsten handwerklichen Künsten der Region.

Das Kontrastprogramm geht weiter. Jetzt steht eine Fahrt mit der Metro auf dem Programm. Taschenkontrolle vor dem eigentlichen Abstieg zur U-Bahn. Fotoverbot in allen Metrostationen. Das ist die Normalität in der usbekischen Unterwelt.

Die Station Kosmonavtlar, gestaltet ganz im Zeichen des sowjetischen Weltraumprogramms, kann mich nicht wirklich begeistern. Die Farben sind doch sehr düster. Dafür sind die Menschen umso freundlicher. Mir wird sofort ein Sitzplatz angeboten. Das die jungen Menschen noch aufstehen um Platz zu machen, das kenne ich nur noch aus früheren Zeiten. Danke schön!

Die Stadtrundfahrt ist zu Ende. Auf dem Weg zum Hotel habe ich die Gelegenheit ein Hochzeitspaar vor dem Usbekistan Hotel zu fotografieren. Es wird nicht die einzige Gelegenheit für ein Hochzeitsfoto bleiben

Das Abendessen genießen wir nicht im Hotel sondern in einem Restaurant in der Nähe. Dort herrscht bereits eine ausgelassene Stimmung. Es sind ca. 20 Frauen am Nachbartisch die offenbar den internationalen Frauentag nachfeiern (oder immer noch dabei sind).

Wir haben gerade alle Platz genommen, da kommt eine bildhübsche junge Frau vom Nachbartisch zu uns. Sie sieht aus wie eine kleine Prinzessin aus tausend und eine Nacht in ihrem ganz in Rot gehaltenen traditionellen Kostüm. Es folgen nicht nachlassende Verbeugungen von ihr an uns gerichtet.

Einige von uns fangen an Beifall zu klatschen, aber alle schauen sich fragend an. Was soll das jetzt und was hat sie vor? Auch Ruslan ist offensichtlich nicht eingeweiht.

Es folgt eine kleine Unterhaltung zwischen ihr und Ruslan. Er klärt uns anschließend auf: die junge Frau hat dieses Jahr geheiratet und es ist eine sogenannte Nachfeier. Alle ihre Freundinnen und Nachbarinnen bestanden auf diese Feier, nur unter Frauen.

In Usbekistan ist es außerdem üblich, dass sich die Braut der Öffentlichkeit zeigt. Deshalb auch die Verbeugung als nette Geste uns gegenüber. Wir wünschen der jungen Frau alles erdenklich Gute und spenden ihr einen kräftigen Applaus.

Nach unserem sehr leckeren Drei-Gänge-Menü folgt Musik. Die Usbekinnen fangen an zu tanzen und einige aus unserer Gruppe machen spontan mit. Das freut alle. Es wird ein rundum gelungener Abend.

Später als gedacht fahren wir zurück zu unserem Hotel. Meine Rechnung für den heutigen Abend: 17.000 SUM versoffen. Ein Bier für 10.000 SUM und ein Wodka für 7.000 SUM. Ein Prosit auf die Braut!
Ich freue mich jetzt auf mein Bett in meinem großen Zimmer. Schließlich war es ein anstrengender, aber auch sehr schöner Tag. Leider liefert die Dusche nur kaltes Wasser.

Usbekistan 2016
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Usbekistan 2016 - Hochzeitspaar

21.09.2016

Nach dem Frühstück, ab 8:00 Uhr, geht unsere Reise um 9:00 Uhr weiter Richtung Samarkand. Unsere Reisegruppe ist nun auch vollzählig. Die vier Chinareisenden sind bereits gesundheitlich etwas angeschlagen. Hoffentlich stecken sie nicht noch andere an.

Wir haben heute 320 km vor uns. Zeit genug etwas über die Geschichte Mittelasiens zu erzählen.

Das heutige Gebiet Usbekistans hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bereits 500 Jahre vor Christus dehnte das Persische Reich seinen Einfluss bis nach Mittelasien aus. Alexander der Große hinterließ auf seinem Weg zum Ende der Welt seine Spuren. Aber letztendlich sorgten die ständig einfallenden Reitervölker aus dem Osten zu wechselnden Herrscherreiche und Grenzen. Auch die später aufkommenden Handelsrouten änderten an dieser Situation erst einmal wenig. Das Land blieb gefährlich.

In dieser Zeit erlangten Städte wie Chiwa, Buchara oder Samarkand einen legendären Ruf als große Handelsstädte entlang der Seidenstraße.

Einer der prägendsten Figuren in dieser Zeit war Timur Lenk (auch Tamerlan genannt). Bereits im jugendlichen Alter war er Anführer einer abenteuerlichen Gruppe, die sich von normalen Banditen nur wenig unterschied. Sein Wagemut, seine Intelligenz und seine Führungsqualitäten waren weithin bekannt und gefürchtet.

Eine Verletzung gab ihm den Beinamen Lenk, der Lahme. Oft betonte er seine Verwandtschaft zum einstigen Mongolenherrscher Dschingis Chan.

Mit brutaler Gewalt brachte er weite Teile Mittelasiens unter seiner Kontrolle und gründete das Timuridenreich.

Heute wird Timur als Gründungsvater Usbekistans geehrt. Nach seinem Tode zerfiel sein Reich jedoch alsbald wieder, blieb jedoch in seinem Kern erhalten.

Sein jüngster Sohn Scharuch regierte den Süden. Scharuchs Sohn, Uleg bek, regierte als Vizekönig seines Vaters von 1409 bis 1449 in Transoxanien mit dem Zentrum Samarkand.

Uleg bek, ein Förderer der Wissenschaft und selbst Sternenforscher des Mittelalters, ließ ein Observatorium zu diesem Zweck erbauen.

Genau dieses Observatorium steht auf unser Besichtigungsprogramm. Aber zuerst, es ist schon früher Nachmittag, legen wir eine kleine Pause ein.

In einem Restaurant, am Fuße des Observatoriums, bestelle ich mir Bortsch. Dazu gibt es lecker Brot und grünen Tee. So gestärkt geht es rauf zur Besichtigung der Hightechanlage aus dem Mittelalter. Viel zu sehen gibt es jedoch nicht. Nach Ulug beks Tod wurde das Observatorium zerstört und von religiösen Fanatikern geplündert. Nur der untere Teil des Sextanten (Teleskope gab es damals noch nicht) und das Fundament des Gebäudes ist erhalten geblieben.

Die wissenschaftliche Leistung ist umso höher zu bewerten. Der Herrscher und seine Wissenschaftler errechneten die Dauer eines Sternenjahres mit 365 Tagen, 6 Stunden, 10 Minuten und 8 Sekunden. Die Abweichung betrug nur 58 Sekunden verglichen mit dem heutigen Wert.

Zusammengefasst wurde alles in eine astronomische Abhandlung, deren Hauptbestandteil ein umfangreicher Sternenkatalog ist.

Für den heutigen Tag steht nur noch der Besuch des Afrasiab Museums auf dem Programm. Gezeigt werden hauptsächlich aufwendig restaurierte Wandmalereien aus einer längst vergangenen Zeit.

Gegen 18:00 Uhr erreichen wir unser Hotel. Es lautet auf dem Namen Registon. Mein Zimmer war diesmal winzig und schon etwas ab gewohnt. Die Nutzung des Internets gelang mir nicht, weil das WLAN-Signal zu schwach war. Das Abendessen um 19:30 Uhr im Hotel hingegen schmeckte gut.

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Usbekistan 2016
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Usbekistan 2016 - Hochzeitspaar

22.09.2016

Um 09:00 Uhr starten wir heute unsere Besichtigungstour mit dem Bus. Das erste Ziel erreichen wir nach einer knappen halben Stunde. Wir besichtigen eine der bekanntesten Nekropole (Totenstadt) in Zentralasien.

Der Legende nach wurde der Cousin des Propheten Mohammed, Qussam ibn Abbos, im 7. Jahrhundert hier in Samarkand während eines Gebetes von einem Ungläubigen enthauptet. Qussam ibn Abbos starb jedoch nicht. Stattdessen nahm er seinen abgeschlagenen Kopf unter den Arm und stieg durch einen Brunnen in die Erde zu den Paradiesgärten. Dort lebt er noch heute.

So entstand der Name dieser heiligen Stätte: Shohizinda, der lebende König. Im Laufe der Jahrhunderte ließen sich hier anschließend die einflussreichsten Herrscher und die bedeutendsten Feldherren beerdigen. Es entstand die sogenannte Gräberstraße. Der letzte verstorbene prominente Herrscher, Islam Karimow, wurde erst vor wenigen Wochen hier beigesetzt.

Wir beginnen unsere Besichtigung unten am Portal der Gräberstraße. Den Hauptportikus ließ Uleg bek errichten. Die Mausoleen stammen aus dem 15. Und 16. Jahrhundert. Durch eine schmale Gasse, gesäumt von weiteren Mausoleen, führt der Weg hinauf bis zu einer steilen Treppe.

Auffallend viele usbekische Familien pilgern zu diesem heiligen Ort. Sie sind alle fein raus geputzt und geben ein farbenfrohes Bild ab. Die steile Treppe ist für die älteren unter ihnen eine echte Herausforderung.

Oben angekommen durchschreiten wir das zweite Tor und besichtigen die mittlere Gruppe von Mausoleen aus den letzten Jahren des 14. Jahrhunderts.

Beeindruckend ist das märchenhafte Dekor der leuchtenden Majolika-Fliesen. Die ältesten Gebäude stehen im nördlichsten, obersten Teil der Anlage.

Nun haben wir noch Zeit für eigene Erkundungen. Ich beschließe, den sich anschließenden städtischen Friedhof zu besichtigen um dann langsam wieder zum Treffpunkt am unteren Portal abzusteigen.

Zu Fuß geht es jetzt weiter. Nur ein kurzer Weg und wir stehen vor einer traditionellen Bäckerei. Die schauen wir uns jetzt an.

Brot spielt in Usbekistan eine wichtige Rolle. Egal, welches Gericht bestellt wird, Brot wird immer dazu gereicht. Alle schauen interessiert zu wie die jahrhundertealte Backkunst noch heute auf althergebrachter Art und Weise fortgeführt wird.

Und weiter geht es zum Siab Basar. Der liegt auch gleich um die Ecke. Der Markt ist ein Einkaufsparadies für die Einwohner Samarkand.

Souvenirs werden zum Glück nicht angeboten. Es werden die verschiedensten Gewürze, Trockenfrüchte, Nüsse und Kerne jeder Art, mittelgroße und übergroße Melonen, Teevarianten, Reissorten, wohlschmeckendes Brot, frisches Obst und Gemüse angeboten. Hier können die Besucher mit allen Sinnen die Farben und Düfte des Orients aufnehmen.

Es wird Zeit etwas zu Essen. In einem kleinen Lokal bestelle ich mir, na was wohl, eine Suppe. Dieses Mal mit Reis. Das Menü wird durch Tee und natürlich das leckere Brot vervollständigt.

Und weiter geht es mit unserer heutigen Besichtigungstour. Ganz in der Nähe befindet sich die Bibi-Xanom-Moschee. Dieses imposante Bauwerk werden wir jetzt besichtigen. In Auftrag gegeben wurde der Bau von Timur.

Nach seinem erfolgreichen Feldzug gegen Indien war Timur zum mächtigsten islamischen Herrscher seiner Zeit aufgestiegen. So sollte dementsprechend auch diese Freitagsmoschee alles Bisherige übertreffen.

In nur fünf Jahren, von 1399 bis 1404, wurde das Werk vollendet und wurde tatsächlich eines der größten Moscheen seiner Zeit. Für den Bau wurden die besten Architekten, Steinmetze, Handwerker und Dekorkünstler aus Mittelasien und Indien nach Samarkand zwangsverpflichtet. Indische Elefanten übernahmen die Schwerlasttransporte.

Während der Bauzeit und auch noch danach traten ständig statische Probleme auf, auch auf Grund von fortwährenden Planungsänderungen. Verstärkungen und weitere Umbauten sollten die Moschee retten. Als Timur nach seinem Feldzug die Moschee zum ersten Mal sah war er erbost über die, nach seiner Ansicht, viel zu klein geratenen Kuppel. Zwei Baumeister ließ er sofort verhaften und anschließend aufhängen. Anschließend fanden, zum wiederholten Male, die notwendigen Umbauarbeiten statt.

Ein gelungenes Beispiel für Größenwahn stößt auf Grenzen der damaligen Baukunst. Timur starb 1405 nach einem mehrtägigen Alkoholexzess, kurz nach seinem Aufbruch zu einem Feldzug gegen China. Viel Zeit konnte er also nicht in seiner Moschee verbringen.

Und was tat die Moschee? Sie bröckelte! So manch ein Geistlicher wurde im Laufe der nächsten Jahrzehnte von herabfallenden Steinen erschlagen. Spätestens im 17. Jahrhundert war die Moschee komplett unbrauchbar geworden. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts gab es nur noch eine malerische Ruine. Dann wurden von den Sowjets erste Untersuchungen und die Sicherung der Ruine vorgenommen.

Ende des 20. Jahrhunderts begann anschließend die usbekische Regierung mit der Wiederherstellung des monumentalen Bauwerks. Jetzt wo wir diese schöne Moschee wieder besichtigen können, bin ich überwältigt von der Pracht und Größe.

Wir verlassen um 15:00 Uhr diesen geschichtsträchtigen Ort und folgen der Straße weiter in südwestlicher Richtung. Nach knapp 20 Minuten erreichen wir den Registan Platz: Das Highlight von Samarkand. Eine ausgiebige Besichtigung steht aber erst Morgen auf dem Plan. Deshalb umrunden wir jetzt nur den Platz und schießen dabei ein paar Bilder.

Unser Bus fährt uns anschließend zum Hotel. In einer Stunde, also um 17:00 Uhr steht eine Weinverkostung auf dem Plan. Mit dem Bus sind wir in knapp 20 Minuten dort. Es ist eine der berühmtesten Weinkellereien von Samarkand. Wir werden in ein sehr schön dekoriertes Zimmer geführt. Für jeden standen 10 verschiedene Weine zur Verkostung bereit.

Angefangen von einem leichten trockenen Wein über schwerere süßliche Weine ging es anschließend hin zu Weine welche bereits einen sehr hohen Alkoholgehalt hatten. Das ging dann von Sherry bis zum Weinbrand.

Zu jedem Wein wurde eine kleine Geschichte erzählt. Mir hat es gefallen. Gekauft habe ich trotzdem nichts. Ein paar Mitreisende haben jedoch zugeschlagen. Etwas angetörnt fahren wir anschließend zum Abendessen.

Im Reisekatalog steht: „Kochen Sie gemeinsam mit einer usbekischen Familie in einem Privathaus ein traditionelles Plov-Essen aus Fleisch, Gemüse und Reis.“ Nun, das Kochen überlassen wir lieber der usbekischen Familie, aber zuschauen ist ja auch interessant.

Plov ist das Nationalgericht der Usbeken. Es besteht hauptsächlich aus Fleisch, Möhren, Reis, Zwiebeln und vielerlei Gewürzen. Das Gericht variiert je nach Art des Fleisches, der Reissorte und natürlich den Gewürzen.

Für Singles ist Plov zum nach kochen nicht gedacht, denn es wird ein großer Kessel benötigt. Je größer, desto besser. Wenn der Kessel die nötige Hitze hat, wird zuerst das in Würfel geschnittene Fleisch scharf angebraten. Möglichst mit Hammelfett wie auch das Fleisch gerne vom Hammel sein darf.

Dann kommen die geschnittenen Zwiebeln hinzu. Knoblauch macht sich auch gut. Anschließend werden die geschnittenen Möhren (nicht zu wenig) und etliche Gewürze zugegeben.

Damit nichts anbrennt wird ab und zu reichlich Leinöl oder Baumwollöl hinzugegeben. Dadurch bekommt das Gericht eine recht ölige Note. Für Usbeken ein Muss, für uns Europäer etwas gewöhnungsbedürftig.

Besonders das Baumwollöl ist in Usbekistan reichlich vorhanden und auch preiswert zu bekommen. Für unsere Mägen aber vollkommen unverträglich. Das Ganze wird nun mit Wasser aufgefüllt. Wenn das Wasser kocht, kommt der Reis dazu. Salz natürlich nicht vergessen.

Wenn der Reis genügend Flüssigkeit aufgesogen hat, wird ein Deckel auf dem Kessel gegeben und das Gericht muss noch 20 bis 25 Minuten bei kleiner Hitze weiter köcheln. Guten Appetit!

Als wir wieder zurück in unserem Hotel sind, bin ich hundemüde. Das war wirklich ein anstrengender Tag. Ich mache mir nur noch ein paar Notizen und nehme zur Sicherheit und als vorbeugende Maßnahme eine Tablette gegen Magen- und Darmprobleme.

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Usbekistan 2016 - Hochzeitspaar

23.09.2016

Heute geht es früh, um 08 Uhr, los. Von unserem Bus ist aber noch nichts zu sehen. Ruslan informiert uns, dass unser Busfahrer noch eine Tankstelle sucht, die das notwendige Diesel anbietet. Diesel und Benzin ist in Usbekistan sehr schwer zu bekommen. Zudem ist Benzin und Diesel fast genau so teuer wie in Europa.

Methangas liegt da bei ca. 25 Euro-Cent deutlich preiswerter. Folglich fährt fast jeder Usbeke ein gasbetriebenes Auto, wenn er sich denn überhaupt ein Auto leisten kann. Auch die Stadtbusse fahren mit Gas. Das sieht man an die Batterien an Gasflaschen, welche auf den Dächern der Fahrzeuge festgezurrt sind.

Wir fahren jetzt mit den von Ruslan organisierten PKWs zum Registan-Platz. Ach ja, wir das sind wir minus eins. Ein Mitreisender liegt leider im Hotelbett. Ihm plagt eine schwere Magen-Darm Infektion.

Aber nun sind wir da, auf dem Registan-Plaz. Das Highlight jeder Usbekistanreise besteht aus drei Medresen (Koranschulen).und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Name Registan kann als „sandiger Platz“ übersetzt werden, gilt aber geschichtlich betrachtet als der Hauptplatz in einer mittelasiatischen Stadt. Die drei Medresen sind nicht zeitgleich erbaut worden. Die Ulugbek-Madrasa, im Westen, wurde von 1417 bis 1420 errichtet, im Osten gegenübergestellt entstand die Sher-Dor-Madrasa von 1619 bis 1636 und im Norden des Platzes wurde von 1646 bis 1660 die Tilya-Kori-Madrasa erbaut.

Die Uelgbek Medrese war zugleich eine der besten muslimische Universitäten des 15. Jahrhunderts.

Die Medrese Tilya-Kori wurde auch als Moschee genutzt. Wir haben genügend Zeit diesen historischen Platz zu besichtigen und natürlich auch zu fotografieren.

Unser nächstes Ziel für den heutigen Tag ist Shahrisabz und liegt, wenn man die Passstraße über das Serafaschangebirge nutzt, etwa 80 km südlich von Samarkand entfernt.

Timur wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt Shahrisabz geboren und hat dort seinen Sommerpalast erbauen lassen. Der Ort wurde bereits im 3. Jahrhundert vor Christus unter dem Namen Kesch gegründet.

Wir greifen für diesen Ausflug wieder auf unsere PKW-Fahrer zurück. Nachdem wir Samarkand hinter uns gelassen haben, wird die Strecke schnell kurvenreicher. Ich versuche ein paar Bilder vom Beifahrersitz aus zu machen. Plötzlich gibt mir der Fahrer zu verstehen, dass ich meinen Fotoapparat wegpacken soll. „No foto, please“. Eine Kurve weiter sehen wir die Polizeikontrolle. Diese dürfen natürlich nicht fotografiert werden. ich möchte eine Geldstrafe oder gar die Beschlagnahmung meiner Kamera natürlich nicht riskieren. Also schnell weg damit.

Es ist bereits fürchterlich heiß, als wir endlich den Sommerpalast „Oq Saray“ seiner Hoheit betreten dürfen. Ok, mein Sarkasmus ist mit mir durchgegangen. In Wirklichkeit gibt es vom Schloss nicht mehr viel zu sehen.

Dafür begrüßt uns der Herrscher in Form einer überlebensgroßen Statue in der Mitte des Areals höchstpersönlich. Genau hier war früher auch das Zentrum des Palastes.

Erbaut wurde sein Schloss von 1380 bis 1404, kurz vor Timurs Tod. Viel Freude hatte er also nicht mehr an seinem Sommerpalast.

Trotzdem war es eines der ehrgeizigsten Projekte Timurs und das Ergebnis stand den Monumentalbauten in seiner Hauptstadt Samarkand in nichts nach. Heute sind nur noch die Reste der 38 Meter hohen Pylone des ehemaligen Portals erhalten geblieben.

Nach einer knappen Stunde Besichtigung geht es mit den PKWs weiter. Die Fahrt dauert ganze 5 Minuten. Wir stehen vor der Gök-Gumbas-Moschee.

Es ist zweifellos der historisch schönste Komplex von Shahrisabz. Er wurde von Uleg bek zu Ehren seines Vaters Shah Rukh, einem Sohn Timurs, errichtet.

Die Kuppel sticht durch ein wunderschönes Blau hervor. Das Innere wiederum bezaubert durch ein edles Dekor. Gleich nebenan befindet sich der Mausoleumskomplex Dorus Saodat.

Die Mausoleen wurden von Timur für seine Familie angelegt. Timur selbst aber wurde in Samarkand begraben.

Bevor wir aber wieder nach Samarkand zurückfahren, machen wir noch eine Mittagspause in einem von einer Frau geleiteten Restaurant, Diese Frau, so unser Reiseleiter Ruslan, hat ein Schicksal der besonderen Art hinter sich. Als junge Frau wurde sie kurz nach ihrer arrangierten Heirat schwer krank. Die Familie des Ehemanns fühlte sich daraufhin betrogen und sie wurde aus der Familie verstoßen. Nachdem sie wieder genesen war musste sie alleine zurechtkommen. Durch Mut, Intelligenz und Ehrgeiz schaffte sie es. Nun führt sie selbstbewusst dieses gut gehende Restaurant. Und das Essen war lecker!

Am späten Nachmittag erreichen wir das Gur-Emir-Mausoleum in Samarkand, die Grabstätte Timur Lenks, seines Enkel Uleg bek, weitere Mitglieder seiner Familie und einige Persönlichkeiten im Umfeld des Herrschers.

Übersetzt bedeutet Gur-Emir etwa „das Grab des großen Gebieters“. Tamerlans letzte Ruhestätte ist wirklich von erhabener Schönheit.

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Usbekistan 2016 - Miniaturmalerei
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24.09.2016

Der letzte Tag in Samarkand hat begonnen. Wir treffen uns um 08:20 Uhr zu einem fakultativen Ausflug zum Al-Buchari-Komplex bei Samarkand. Es ist heute ein wichtiges internationales Pilgerzentrum der Muslime. Geehrt wird hier einer der bedeutsamsten Gelehrten der moslemischen Hadise.

Der Begriff Hadith bezeichnet im Islam die Überlieferungen der Aussprüche und Handlungen des Propheten Mohammed sowie der Aussprüche und Handlungen Dritter, die er stillschweigend gebilligt hat. Der volle Name des Gelehrten lautet: Muhammad ibn Isma’il ibn Ibrahim ibn alMughirah ibn Bardzabba und die Kurzform lautet: Abu Abdulllah alBukhari.

Er wurde in Buchara im Jahre 810 geboren und schrieb die Sammlung der Hadise „Al-Djami as-Salih“. Es ist das zweite moslemische Buch nach dem Koran. Imam Buchari reiste 16 Jahre lang durch Westasien und Ägypten und studierte bei Gelehrten von Mekka und Medina.

Dank seines phänomenalen Gedächtnisses konnte er angeblich ein Buch, das er gerade las, automatisch auswendig lernen.

Wir betreten diesen heiligen Ort und werden auch gleich von einer Gruppe von Männern freundlich lächelnd begrüßt.

Mit der ganzen Reihe ihrer Goldzähne strahlen sie um die Wette. Wir dürfen und sollen Fotos von ihnen machen. Wir sind herzlich willkommen.

Nach einer zweistündigen ausgiebigen Besichtigung geht es wieder zurück zum Hotel. Dort werden, nach einer kurzen Pause, die Koffer vor die Tür gestellt und es beginnt das Auschecken. Um 12:15 Uhr setzen wir dann unsere Tagestour fort.

Bevor wir nun Samarkand endgültig Tschüss sagen, sieht das Pflichtprogramm einen Besuch bei den angesagtesten Modedesignern dieser Stadt vor. Präsentiert wurde uns in Form einer gelungenen Modenschau eine etwas extravagante und farbenprächtige Kollektion von Kleidern aus der eigenen Kollektion. Sehr schön anzusehen; dennoch für eine europäische Frau wohl eher etwas gewöhnungsbedürftig. Trotzdem werden ein paar Kleinigkeiten gekauft und nach einer dreiviertel Stunde geht es nun endlich weiter Richtung Buchara.

Aber wir müssen ja noch Mittagessen! Also gut: Mittagessen auch noch in Samarkand. Ich bestelle eine Soljanka . Und, wie war sie, die Soljanka? Wie alle Suppen in Usbekistan: lecker!!! Jetzt aber sitzen alle im Bus Richtung Buchara.

Zeit also etwas über die Geschichte des heutigen Usbekistans nach dem großen Timur zu erzählen.

Nach Timurs Tod ging die Verwaltung des riesigen Reiches an seine vier Söhne. Es kam alsbald zu Streitereien zwischen ihnen und der Verwandtschaft. Die Folge war ein blutiger Kampf um die Macht. Dieses Vakuum nutzten etliche Stadthalter entlegener Provinzen um sich ihrerseits als unabhängig zu erklären und sich abspalteten. Das Reich der Timuriden schrumpfte wieder auf seine ursprüngliche Kerngröße.

Dem Enkel Timurs, Uleg bek, gelang es zusammen mit seinem Vater Scharuch zwischenzeitlich in Transoxanien, mit dem Zentrum Samarkand, eine Zeit der Stabilität und kulturellen Blüte einzuläuten. Aber nach der Ermordung von Uleg bek durch seinen eigenen Sohn setzte sich der Zerfall des Reiches fort.

Um 1500 prägte ein Turkvolk, das ursprünglich aus West-Sibirien stammte, die Geschichte der Region. Benannt wurde sie nach Usbek (1312-1340), einen Chan der Goldenen Horde. Die Nachfahren Dschingis Chans besetzten Buchara und Samarkand und traten das Erbe von Transoxanien an. Die neuen Herrscher erwiesen sich jedoch nicht als sehr einfallsreich. Das Land verkümmerte. Die Wirtschaft kam nicht in Schwung und das Volk verarmte. Hinzu kam, dass die Seidenstraße, beginnend durch den Handel über dem Seeweg zwischen China und Indien, immer mehr an Bedeutung verlor.

Erst mit Peter der Große und Katharina die Große wurde ein neues Zeitalter eingeläutet. Die russische Kolonialexpansion in Mittelasien intensivierte wieder den Handel und die nördliche Route der Seidenstraße lebte wieder auf. 1865 eroberten die Russen Taschkent, 1868 nahmen sie Samarkand ein. Buchara unterstellte sich freiwillig der Oberhoheit des russischen Zaren und Chiwa wurde wenig später eingenommen. In Folge dieser Eroberungen begann gleichfalls die Ansiedlung russischer Bauern in Turkestan.

Die russische Revolution brachte weitere gesellschaftliche Umwälzungen. 1920 wurden der Emir von Buchara und der Chan von Chiwa verjagt und jeweils Volksrepubliken ausgerufen. Der Sklavenhandel endete und auch der Harem der früheren Herrscher war Geschichte. 1924 gründete sich, auf Vorschlag Josef Stalin, die Usbekische Unionsrepublik. In den ersten Jahren der Sowjetzeit begann eine groß angelegte Alphabetisierung der Bevölkerung. Die Frauen durften ihren Schleier ablegen und die Großgrundbesitzer wurden enteignet.

Gigantische Bewässerungsprojekte ermöglichten den Aufstieg zu einem der wichtigsten Baumwollproduzenten der Welt. In dieser Zeit entstand ein usbekisches Nationalgefühl. Aber auch die Sowjetunion konnte Usbekistan keine dauerhafte Blütezeit bescheren. Die politischen Umwälzungen in Europa leiteten auch das Ende der Sowjetunion ein. Nachdem selbst Russland aus der Sowjetunion ausgetreten war, erklärte 1991 auch Usbekistan seine Unabhängigkeit. Die Sowjetunion war Geschichte!

Die politische Verantwortung für das junge Usbekistan übernahm Islam Karimov. Der ehemalige erste Parteisekretär in Usbekistan und ab 24. März 1990 der Präsident des Obersten Sowjets der Republik Usbekistans regierte bis zu seinem Tod am 2. September 2016 als Staatspräsident von Usbekistan.

Der Weg nach Buchara wird geprägt durch etliche Zwischenstopps. Irgendwie haben fast alle irgendein Magen-Darm Problem. Wir erreichen unser Hotel, das Asia Bukhara, in Buchara kurz vor 19:00 Uhr.

Da um 19:30 eine Folkloreshow angesetzt ist, bleibt uns nur wenig Zeit für das Einchecken und den Bezug der Zimmer. Ich komme jetzt zum Schluss: die Folkloreshow war wirklich sehr schön und das anschließende Abendessen wie immer gut.

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Usbekistan 2016 - Baumwolle

25.09.2016

Ich werde um 06:45 Uhr von der Rezeption geweckt. Ab 07:00 Uhr gibt es Frühstück und um 08:15 Uhr beginnt unser heutiges Programm. Wir machen uns zu Fuß zur Besichtigung der Altstadt auf. Ich bin von Buchara sofort begeistert. Wir befinden uns in einer lebendigen Museumsstadt.

Es macht einfach Spaß über den Basar und durch die alten Gassen zu schlendern und die wunderschönen Medressen zu bestaunen. Allerdings werden auch in Buchara alle touristisch interessanten Bauwerke gleichfalls als Souvenirläden genutzt und mit Teppichen, Tüchern, Decken oder Keramik „verziert“.

Eine gute Gelegenheit um etwas für zu Hause einzukaufen. Ruslan steht uns mit Rat und Tat zur Seite. Ich möchte eine kleine Schere kaufen. Aber nicht alle Scheren sind echte usbekische Handwerkskunst. Die billigsten sind meist „Made in China“ und maschinell gefertigt. So erstehe ich als erstes eine schöne kleine Schere in Storchenschnabelform.

Ich möchte noch ein echtes usbekisches Messer(Pitschak) erwerben. Diese Art von Messer wird ausschließlich in Handarbeit hergestellt und zeichnet sich durch eine spezielle Form der Klinge aus. Die Spitze der Klinge ist nämlich 3 bis 8 mm höher als der gerade Rücken. Diese Messer sind in ganz Mittelasien und auch in Russland sehr bekannt und finden hauptsächlich in der Küche ihre Anwendung. Auch bei diesem Kauf ist mir Ruslan behilflich. Glücklich halte ich mein Messer in der Hand.

In Buchara findet jeder ein kleines Mitbringsel für zu Hause. Seien es die bunten Seidentücher oder traditionelle Keramik. Es werden schöne Schachspiele angeboten wie auch die aufklappbaren hölzernen Koranständer. Man findet sowohl die traditionellen usbekischen Kopfbedeckungen wie auch verwegene Fellmützen oder sogar Panzerkappen aus sowjetischer Zeit. Wer sich mit sowjetischen Orden und Abzeichen eindecken möchte findet auch hier etwas. Habe ich jetzt was vergessen? Ach kommt einfach selber hier her.

Seit 1993 gehört das historische Zentrum von Buchara zum UNESCO Welterbe. Hier sind einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Buchara:

  • Ark Festung: Die Ark Festung war einst das Zentrum der Macht in Buchara. Sie beherbergt Museen und Ausstellungen, die die Geschichte der Stadt und der Region dokumentieren.
  • Samani-Mausoleum: Das Mausoleum der Samaniden ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke in Buchara und ein Meisterwerk der islamischen Architektur aus dem 9. Jahrhundert.
  • Lab-i Hauz Platz: Ein zentraler Platz mit einem Teich (Hauz) umgeben von historischen Gebäuden, darunter die Nadir Divanbegi Madrasa und die Kukeldash Madrasa.
  • Chor-Minarett: Ein einzigartiges Minarett mit vier Türmen, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
  • Bolo-Hauz-Moschee: Diese Moschee stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist bekannt für ihre prächtige Holzsäulenverzierung.
  • Abdulaziz Khan Madrasa: Eine gut erhaltene Madrasa aus dem 17. Jahrhundert mit beeindruckender Architektur.
  • Magoki-Attori-Moschee: Eine der ältesten Moscheen in Buchara, die auf das 9. Jahrhundert zurückgeht und mehrmals restauriert wurde.
  • Uleg bek Madrasa: Benannt nach dem berühmten Astronomen und Herrscher Uleg bek, ist diese Madrasa ein Beispiel für die Timuridische Architektur.
  • Lyab-i-Hauz-Komplex: Ein historischer Bereich mit einem Teich, umgeben von Madrasas und einem Khanaka.

In einem hübschen Park gelegen steht ein „Reiterdenkmal“ und erzeugt unsere Aufmerksamkeit. Die Bronzestatue zeigt Nasreddin auf seinem Esel. Nasreddin gilt als der Till Eulenspiegel von Buchara. Es ist ein beliebtes Fotomotiv. Nasreddin Hodscha ist eine fiktive Figur aus der Volksliteratur und Folklore, die in vielen Ländern der islamischen Welt bekannt ist. Er ist vor allem für seine humorvollen und lehrreichen Anekdoten und Geschichten berühmt.

Der Wind tat es
Der Hodscha kletterte über den Zaun eines fremden Gartens und fing an, seinen Sack mit allem zu füllen, was er in seine Hände bekommen konnte. Der Gärtner erwischte ihn und schrie: „He, was machst du da?“ „Ich wurde von einem starken Wind hier her geblasen.“ „Und wer hat das Gemüse heraus gerissen?“ „Ich habe versucht mich daran fest zu halten, um zu verhindern, von dem Wind weg gefegt zu werden.“ „Aber wie kommt es dann, dass das Gemüse in diesem Sack ist?“ „Das ist wirklich komisch. Ich saß gerade hier und wunderte mich über dasselbe, als du hier her kamst.“

Die Altstadt ist teilweise von einer gigantischen Mauer umgeben. Sie gehört zur Zitadelle Ark, einstiger Regierungssitz und Palast der Herrscher von Buchara.

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Usbekistan 2016 - Zirkus in Buchara

26.09.2016

Heute besichtigen wir den Naqshbande Komplex mit Mausoleum und Moschee.

Dieser heilige Ort, etwa 10 km nordöstlich von Buchara gelegen, ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum und dem Gründer des Naqshbandi-Ordens, Sheikh Baha-ud-Din Naqshband, gewidmet.

Sheikh Baha-ud-Din Naqshband war ein bedeutender spiritueller Lehrer, der im 14. Jahrhundert lebte. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Naqshbandi-Ordens, der sich auf die mystische Seite des Islam konzentriert.

Der Orden betont die Bedeutung der inneren Reinigung und spirituellen Disziplin.

Der Naqshbande-Komplex umfasst das Mausoleum von Sheikh Baha-ud-Din Naqshband, eine Moschee und andere Gebäude, die für spirituelle Aktivitäten genutzt werden. Das Mausoleum ist somit ein wichtiges Pilgerziel für Gläubige des Naqshbandi-Ordens und für Muslime allgemein.

Das Mausoleum verfügt über eine beeindruckende Kuppel und schöne Verzierungen, die die religiöse Bedeutung des Ortes unterstreichen. Als Folge dessen ist dieser Ort ein Symbol für die reiche kulturelle Geschichte der Region. Er zeigt die Verbindung zwischen Glaube, Kunst und Architektur.

Wir kehren wieder in das historische Zentrum von Buchara zurück. Hier, etwas südwestlich des Zentrums, befindet sich das Fayzulla Khodjaev Haus. Es ist ein prachtvolles Gebäude und symbolisiert den damaligen Reichtum in dieser Stadt.

Der Vater von Fayzulla Khodjaev, ein reicher Händler, ließ das Haus 1891 errichten.

Fayzulla selbst war eine politische Figur in der bolschewistischen Bewegung in Zentralasien. Er hat mit den Bolschewiken zusammen den Widerstand gegen Emir Alim Khan vorbereitet, war der Vorsitzende des Zentralen Exekutivkomitees von Turkestan und spielte eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Nachdem er den Führungsstil Josef Stalins und die Baumwoll-Monokulturen kritisiert hatte wurde ihm der Prozess gemacht. Am 13. März 1938 wurde er hingerichtet.

In Buchara können auch einmalige Ausstellungsstücke aus vergangener Zeit besichtigt werden. Der Salaam Hana (Begrüßungssaal), in dem der König von Buchara morgens Männer über 40 Jahre begrüßte, ist heute eine Ausstellungshalle. Dort steht ein übergroßer Samowar von 1810.

Uns bleibt noch etwas Zeit in Buchara zu bummeln. 

Buchara – in meinen Augen eine Märchenstadt – so wunderschön und berauschend. Ich habe diese Stadt in mein Herz geschlossen. Hier spürt man den alten Zauber der Seidenstrasse und die alte und authentische Atmosphäre einer mittelalterlichen persischen Stadt.. Ein Märchen aus 1001 Nacht. 

Am Nachmittag steht ein Ausflug zur Nekropole Tschor Bakr auf dem Programm. Sie befindet sich 5 km westlich der Stadt Buchara im Dorf Sumitan. Die Anlage besteht aus einem eindrucksvollen Baukomplex aus dem 16. Jahrhundert und ist umgeben von Grabstätten aus dem 17. bis 20. Jahrhundert.

Eine Nekropole ist ein Friedhof oder ein Begräbnisplatz, der oft historische, kulturelle oder religiöse Bedeutung hat. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „nekros“ (tot) und „polis“ (Stadt) zusammen, was wörtlich übersetzt „Stadt der Toten“ bedeutet. Nekropolen können verschiedene Arten von Gräbern, Mausoleen, Krypten oder Denkmälern enthalten, die die Überreste von Verstorbenen beherbergen.
Der Name „Tschor Bakr“ lässt sich als „Vier Brüder“ übersetzen.

An der Stelle des heutigen Chor Bakr lag die Grabstätte des 970/971 gestorbenen Abu Bakr Said. Er war ein Nachkomme des Propheten Mohammed.

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Usbekistan 2016 - Khodjaev Haus
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Usbekistan 2016 - Samowar von 1810

27.09.2016

Eine lange Fahrt mit dem Bus liegt heute vor uns. Früh brechen wir auf. Unser Ziel ist die Stadt Chiwa. Um dort hinzu gelangen müssen wir auf den Spuren des uralten Handelsweges durch die Steppen- und Wüstenlandschaft der Kyzyl Kum (Roter Sand). Wir werden fast den ganzen Tag für die ca. 470 km benötigen.

Gegen acht Uhr machen wir aber noch einen kleinen Stopp in Buchara. Wir besichtigen die ehemalige Medrese Chahor Minor. Zu sehen ist heute nur noch das durchaus beeindruckende Torhaus mit den vier kleinen Türmen sowie ein Anbau. Im Torhaus ist heute, wie üblich in Usbekistan, ein Souvenirladen untergebracht.

Alle sitzen wieder im Bus und die lange Reise zur Wüstenstadt Chiwa kann beginnen. Anfangs ist die Straße noch sehr schlecht und es geht entsprechend nur langsam voran. Nach ca. einer Stunde bessert sich aber der Belag.

Eine vier vierspurige Autobahn ist im Bau. Schnurgerade geht es nun durch die Steppen- und Wüstenlandschaft. Unterwegs werden aber immer wieder kurze Stopps eingelegt. Die anhaltenden Magen- und Darmprobleme der meisten Reisenden im Bus zwingen dazu. Ein echtes Problem, denn Deckung in dieser kargen Landschaft gibt es kaum.

„Unterwegs machen Sie ein kleines Picknick“ steht im Reiseablauf. Zur Mittagszeit steuern wir dafür eine Raststätte an. Diese befindet sich auf der Linken Seite der Autobahn. Um dort hinzu gelangen nimmt der Busfahrer etwa ein bis zwei Kilometer vor der Raststätte die Gelegenheit war um auf die andere Straßenseite zu wechseln. Nun ist der voll besetzte Bus auf der falschen Fahrbahn als Geisterfahrer unterwegs. Mir stockt der Atem. Entgegen kommende Fahrzeuge geben Lichtsignal. Aber alle behalten die Nerven. Sicher und ohne Schaden genommen zu haben erreichen wir die Raststätte.

Ruslan, unser Reiseführer, nimmt es mit dem Picknick ganz genau. Denn zum Picknick gehört in diesem Land auch immer Schnaps. Er kauft also mehrere Flachen Wodka und verteilt diese auf den langen Tisch draußen vor dem Restaurant. Zum zweiten mal in kurzer Zeit bekomme ich Herzrasen. Es ist 12 Uhr Mittags und die Sonne brennt unaufhaltsam vom Himmel. Wir haben mindestens 40 Grad im Schatten. Und ich trinke Wodka.

Weiter geht es, denn wir haben erst die Hälfte der Strecke geschafft. Die vorbeiziehende Landschaft bringt wenig Abwechslung. Die Straße zieht sich noch immer durch wüstenähnliche Steppenlandschaft. Also ziehe ich es vor, nach dem Picknick, ein Nickerchen zu machen.

Wir erreichen die Oasenstadt Chiwa am späten Nachmittag und haben noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch die historische Altstadt. Das Pahlavan Mahmud Mausoleum ist Teil davon.

Phlavan Mahmud war zu Lebzeiten ein bedeutender Dichter-Philosoph und Lehrer des Sufismus. Er lebte von 1247 bis 1326 und war auch ein bekannter Ringer.

Wir besichtigen anschließend die „Alte Festung“ Kuhna Ark. Die Zitadelle war die Residenz des Khans.

Das Kalta Minor, übersetzt kleines oder kurzes Minarett, steht vor der Medrese Muhammad Amin Khan.

Wir besichtigen nun das Denkmal des großen Mathematikers und Gelehrten Al Chwarizmi (ca. 783 – 850) Er wurde in der Nähe von Chiwa geboren., lebte aber die meiste Zeit in Bagdad. Von seinem Namen leitet sich der Begriff Algorithmus ab. Er führte die Ziffer Null aus dem indischen in das arabische Zahlensystem ein.

28.09.2016

Wir lassen den Tag heute etwas ruhiger angehen und starten erst gegen 10:00 Uhr mit der Besichtigung der Altstadt (Itchan-Kala ).

Usbekistan IMG 5770Der architektonische Komplex der Kuhna Ark (alte Festung) gilt als die älteste erhaltene Residenz der Chiwa-Khane. Auf dem Territorium der Kuhna Ark befanden sich ein Khanpalast, Winter- und Sommermoscheen, eine Schießpulverfabrik, eine Münzstätte, ein Gericht, Werkstätten, Lagerhäuser, ein Harem und andere Gebäude.

Vor dem Eingang zur Festung befindet sich ein großer Platz, auf dem zeremonielle Aufführungen wie z.B. Militärparaden stattfanden. Hier wurden auch öffentliche Hinrichtungen von Verbrechern und Abtrünnigen abgehalten.

Im Innenhof der Festung wiederum fanden Empfänge großer Delegationen und Stadtfeste statt. Jetzt gerade wird der Platz von einer Hochseil- Artistengruppe genutzt. Ich mache ein paar schöne Fotos.

Usbekistan IMG 5766Aus der Münzstätte des Khans ist heute eine Art Museum entstanden. Darin wird der gesamte Prozess der Münzprägung im alten Chiwa dargestellt. In einen der Vitrinen wird echtes Seidengeld präsentiert.

Die Juma (Freitags-) Moschee ist kein Prachtbau. Sie kommt ohne prunkvolles Portal und ohne Kuppel aus. Das besondere an ihr sind die hölzernen, kunstvoll geschnitzten Säulen aus verschiedenen Jahrhunderten.Die ältesten Säulen sollen aus dem 10/11 Jahrhundert stammen. Einfach unglaublich!

Wir besichtigen den Tasch Hauli-Palast und dürfen einen flüchtigen Blick in die Gemächer des Khans einschließlich seines Harems erhaschen.

29.09.2016

Die Karawane zieht weiter. Früh morgens geht es mit dem Reisebus zum gut 30 km entfernten Flughafen in Urgentsch. Dort wartet unser Flieger nach Taschkent. Wir schließen also den Kreis dieser Rundreise in Usbekistan.

Das scheinbar schon in die Jahre gekommene Flugzeug und die etwas holprige Startbahn wird durch die erfahrenen Piloten gekonnt gemeistert. Wir setzen in Taschkent butterweich auf und danken mit einem kräftigen Applaus.

Den letzten Tag nutzen wir für einen Bummel durch die Stadt. Als allererstes besichtigen wir das Denkmal für die Erdbebenopfer von 1966.

Am 26. April 1966, um 5 Uhr 22 und 52 Sek. wurden bei einem verheerenden Erdbeben große Teile der Stadt zerstört. Das Epizentrum lag direkt unterhalb der Stadt. 300.000 Menschen wurden obdachlos. Weitere 2 Wochen lang gab es immer wieder starke Erschütterungen bis zur Stärke 6. In den nächsten Monaten folgten 1000 weitere Erdstöße.

Bis 1970, also in nur vier Jahren, wurde die Stadt komplett wiederaufgebaut. Das Großprojekt fand Unterstützung durch Bauleute aus der ganzen Sowjetunion.

Unser nächstes großes Ziel ist der Chorsu-Basar. Um dort hinzu gelangen schlendern wir noch entlang einer großen Einkaufsstraße. Am letzten Tag in Usbekistan soll jeder noch die Möglichkeit bekommen etwas schönes mit nach Hause zu entführen.

Interessant für mich, wie die Einheimischen an dieser belebten Straße die Ruhe und Gelassenheit für ein Schachspiel haben.

Für den Chorsu-Basar mit seinen imposanten türkisen Kuppelbau nehmen wir uns dann richtig viel Zeit. Jeder kann, darf, muss diesen Basar einen Besuch abstatten. Er gehört immer noch zu den größten und wichtigsten Märkten in Zentralasien.

Der Markt ist nicht nur beschränkt auf den großen Kuppelbau mit zwei Etagen sondern erstreckt sich weit über das umliegende Gelände.

30.09.2016

Am frühen Morgen nehmen wir endgültig Abschied von Usbekistan.

Am Flughafen verabschieden wir uns von unserem Reiseleiter Ruslan. Mit viel Witz, Ironie und immer einem kleinen Augenzwinkern in seinen Erzählungen über sein Heimatland und seinem eigenen Leben, schaffte er es eine freundschaftliche und menschliche Verbindung zur Reisegruppe aufzubauen.

Wir haben zwar reichlich Zeit aber die Kontrollen sind anschließend mehr als stressig. Wie oft muss ich den noch meinen Reisepass vorzeigen? Es zieht sich alles sehr in die Länge. Um so kürzer dann aber die Wartezeit bis der Flieger abhebt Richtung Istanbul. Dort zerstreut sich dann endgültig die Reisegruppe.

Und somit endet hier mein Reisebericht über die Rundreise in Usbekistan.

Fazit der Usbekistan-Reise:

Usbekistan gehört nicht zu den Reisezielen, die man sofort auf der Reiseliste hat. Aber gerade deshalb ist es für mich ein sehr interessantes Reiseland.

Die Menschen sind freundlich, nett und aufgeschlossen. In Usbekistan erlebt man Geschichte zum Anfassen.

Usbekistan ist ein islamisch geprägtes Land, welches orientalische Schmuckstücke wie Samarkand, Buchara und Chiwa aufzuweisen hat. Der sowjetische Einfluss brachte den technischen Fortschritt, die Bildung für alle und die Planwirtschaft. Aber auch den Wodka.

Es gibt ein Problem mit dem Geld. Ein einfaches Portemonnaie reicht hier nicht aus. Will man sich etwas größeres, teures kaufen ist eher ein Rucksack nötig um diese Bündel an Geldscheine zu transportieren. Außerdem gibt es den offiziellen Wechselkurs und dem auf dem Schwarzmarkt.

Und ganz wichtig: Medikamente gegen Durchfall braucht man unbedingt.

In Usbekistan kann man keinen Strandurlaub genießen aber für Wissbegierige kann ich diese Reise wirklich sehr empfehlen.

Literaturempfehlung:

USBEKISTAN
Entlang der Seidenstraße nach Samarkand, Buchara und Chiwa – Trescher Verlag