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Kappadokien - Seite 3

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19.10.2009

Um 6:30 Uhr werde ich von meinem Handy geweckt. Ab 7:00 Uhr kann gefrühstückt werden. Beim Frühstück treffen wir (das sind Bärbel, Christina und ich) auf Ursula und Claudia aus unserer Reisegruppe und machen uns bekannt. Um 8:00 Uhr geht es dann endlich mit einem Kleinbus Richtung Kappadokien los. Auch Karin und Klaus gesellen sich nun zu uns. Jetzt lernen wir endlich unseren Reiseleiter und Wanderführer Herrn Osman Ünal kennen. Osman, wie wir ihn anreden sollen, gibt zu, kein ausgesprochen guter Wanderführer zu sein. Er mag es lieber, als Bus-Reiseleiter seinen Gästen einen Eindruck über sein Land zu vermitteln statt als Wanderführer. Na - das klingt nicht so gut, aber ehrlich ist er wenigstens. Dieses Desinteresse am Wandern führt im Laufe der Woche doch zu etwas Unmut unter uns Wanderlustigen. Der Reiseveranstalter dieser Wanderreise, "Gebeco", muss hier unbedingt etwas ändern.
Aber jetzt sitzen wir alle noch im Bus und haben bald Antalya hinter uns gelassen. Osman erklärt uns die heutige Strecke. Wir werden insgesamt etwa 520 km zurücklegen, aber zwischendurch genügend Pausen einlegen. Nachdem wir eine Stunde auf der Küstenstrasse Richtung Osten unterwegs sind, biegen wir kurz hinter Manavgat Richtung Norden ab. Jetzt gilt es für unseren Busfahrer, die Bergpässe des Taurusgebirges zu überqueren. Uns empfängt eine reizvolle Berglandschaft. Ich stelle mir spontan einen Wanderurlaub in dieser faszinierenden Landschaft vor. Unser Bus klettert tapfer erst ein Mal bis auf knapp 1000 m hoch. Am Straßenrand bieten viele Bäuerinnen und Bauern ihre Produkte an. Es wird Zeit für eine Pause. Osman kauft für uns ein paar Bananen. Der Bananenanbau besitzt in der Türkei eine große Tradition und konzentriert sich von  Manavgat über Alanya bis nach Anamur. Es geht weiter, rauf bis über 1800 m. Die Fahrt ist bis jetzt aufgrund der bezaubernden Landschaft recht abwechslungsreich und kurzlebig. Wir bewegen uns langsam auf 1000 Höhenmeter hinunter und alsbald ändert sich die Landschaft und es breitet sich eine große Hochebene vor uns aus. Wir durchqueren jetzt eine Region, welche auch als die Getreidekammer der Türkei bezeichnet wird.
Wir machen wieder eine Pause. img_2714 In einem Supermarkt sind zwei Frauen damit beschäftigt, aus Teigbällchen superdünne Fladen zu machen. Diese werden dann auf heißen Eisenplatten (sehen aus wie ein übergroßer umgedrehter Wog) auf beiden Seiten angebacken, mit Butter bestrichen und mit Schafskäse oder Hackfleisch belegt. Zusammengerollt sehen sie dann aus wie französische Crepes. Diese preiswerte türkische Leckerei heißt
Lahmacun und wird auf der Hand serviert.
Gegen 13:00 Uhr wird die Provinzhauptstadt Konya sichtbar. Im 13. Jahrhundert war Konya die Hauptstadt des seldschukischen Reichs und erlebte insbesondere von 1219 bis 1236 eine Blütezeit. Die Mongolen beendeten die Seldschuken-Dynastie, jedoch blieb Konya bis heute ein religiöses Zentrum. Das Wahrzeichen von Konya und zugleich die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Mevlana-Kloster, das religiöse Zentrum der "Tanzenden Derwische" oder auch Mevlevi-Ordens. Das Mevlana-Kloster dient heute als Museum. Viele Pilger empfinden auch heute noch die Grabstätte des 1273 verstorbenen Celaleddin Rumi, dem Begründer des religiösen Mevlevi-Ordens, als sakralen Ort. Celaleddin Rumi, den seine Anhänger "Mevlana" - "Unser Meister" - nannten, war in seiner Zeit der bedeutendste geistliche Poet, Mystiker und Philosoph der islamischen Welt. Neben der Grabstätte sind im Museum viele alte Koranschriften und zahlreiche Gewänder ausgestellt.
Noch beeindruckt von diesem religiösen Ort, verlassen wir Konya und durchfahren nun eine sehr dünn besiedelte flache Ebene. Die Strasse führt kilometerweit geradeaus und bietet wenig Abwechslung. Einzig die vielen LKWs, beladen mit Zuckerrüben, wecken mein Interesse. Ich hätte nie gedacht, dass hier so viele Zuckerrüben angebaut werden. Wahrscheinlich ist Ritter Runkel hier einmal durchgezogen und hat seine Finger im Spiel gehabt :-) Na ja - wie auch immer - wir fahren noch immer eine schnurgerade Strasse entlang und rechts und links Zuckerrüben, Zuckerrüben, Zuckerrüben... Erst nach gut 100 km verlassen wir diese Einöde und nähern uns endlich Kappadokien. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Nevsehir, die Provinzhauptstadt. Sie liegt am westlichen Rand der kappadokischen Tuffsteinlandschaft. Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis zu unserem Hotel
Lukia Lodge.img_3012 Es liegt an der Straße von Nevsehir nach Uchisar. Das Hotel macht einen sauberen und freundlichen Eindruck. Nach Verteilung der Schlüssel zieht sich jeder erst ein Mal auf sein Zimmer zurück. Das Hotel ist den Tuffstein-Höhlen nachempfunden, jedenfalls sind die Fenster extrem klein und das Zimmer entsprechend dunkel. img_3036 Um 19:30 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Das Buffet ist überwältigend und die Qualität sehr gut. Ich überlade meinen Teller und ernte merkwürdige Blicke von meinen Wanderfreundinnen. Egal, ich habe Urlaub und mir geht es gut. Besonders der letzte Gang hat es in sich. Diesen Törtchen, Kuchen und anderen Süßigkeiten ist einfach nicht zu widerstehen.

Die GPS-Daten vom 19.10.2009 zum Betrachten. 



Aktualisiert ( Freitag, den 20. Juli 2012 um 19:40 Uhr )  

Neubrandenburg

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